Atem/Pranayama

„Das Hauptproblem in unserer Welt ist Stress. Dieses Problem wird nicht abnehmen, sondern es wird zunehmen. Wenn dieser Schock durch Pranayama aufgefangen werden kann, dann können Stress und Krankheit vollkommen beseitigt werden.“

-Yogi Bhajan

Prana = Lebenskraft

Pran = erste Einheit

Ayam = Ausdehnung

Als Pranayama wird die Wissenschaft des Atems bezeichnet. Durch Pranayama-Techniken lernen Yogis und Yoginis ihre Atmung richtig zu lenken und zu nutzen, um verschiedene Energiezustände bezüglich Gesundheit, Bewusstsein und Emotionen zu steuern.

Für Praktizierende des Kundalini Yogas ist es von zentralem Wert, ein richtiges Atembewusstsein zu entwickeln, denn der Atem ist für diese Yogaform ein sehr wichtiges Werkzeug.

Einfacher, natürlicher Atem

Wenn man einfach und natürlich atmet, dann bewegt sich der Nabel beim Einatmen nach außen und beim Ausatmen nach innen. Es gibt jedoch viele Menschen, die unbewusst falsch herum atmen. Der Bauch zieht sich dann beim Einatmen nach innen, wodurch letztendlich der Raum für den Atem nicht vergrößert, sondern verkleinert wird. Oftmals atmet man dann flach und unregelmäßig. Besonders Menschen, die unter viel Stress leiden oder viel rauchen, sind von diesem Atemmuster betroffen. Durch das Erlernen des richtigen Atembewusstseins, verbessern wir nicht bloß unsere Gesundheit und Vitalität, sondern entwicklen außerdem ein höheres Bewusstsein. Der Körper lernt außerdem, sich auch mal entspannen zu dürfen und minimiert so den Stress. Das richtige Atembewusstsein zu entwickeln gehört somit zu den wichtigsten Bereichen, die die Schülerinnen und Schüler von den Lehrerinnen und Lehrern lernen dürfen.

Langer, tiefer Atem

(Yogischer Atem)

Sobald man erkennt, dass man ebenfalls zu Jenen gehört, die den einfachen, natürlichen Atem anwenden, kann man bewusst den langen, tiefen Atem erlernen, welcher die gesamte Lungenkapazität nutzt:

Das Einatmen: Der Bauch wird angefüllt, dann wird die Brust ausgedehnt und anschließend die oberen Rippen und das Schlüsselbein angehoben.

Das Ausatmen: Zunächst strömt die Luft aus der oberen Kammer, dann aus der mittleren und schließlich geht der Unterbauch nach innen und oben, während der Nabel zur Wirbelsäule gezogen wird.

Was sind nun aber die Vorteile des langen, tiefen Atems? Es ist so, dass das bewusste und tiefe Atmen sich auf das Nervensystem auswirkt und einem so hilft, ein beruhigenden und entspannenden Zustand zu entwicklen. Dem Gehirn wird außerdem ein höheres Maß an Wachheit und Aufmerksamkeit verliehen, wodurch sich die alltägliche Energie erhöht.  Außerdem wird die Anhäufung von Toxinen in der Lunge verringert, weil die Reinigung der kleinen Luftbläschen angeregt wird. Das Blut wird durch das lange Atmen ebenfalls gereinigt. Des weiteren wird die Bildung der Endorphine im Gehirn angeregt, welche gegen Depressionen wirksam sind. Dadurch das die Nervenkanäle aktiviert und gereinigt werden, wird die emotionale und auch die körperliche Heilung ebenfalls beschleunigt. Man lernt, besser mit Stresssituationen und negativen Gefühlen umzugehen, da durch das bewusste yogische Atmen mehr Klarheit entsteht.

Anleitung zum langen, tiefen Atem:

Tipp: Falls du diese Übungen zum ersten Mal machst, kann es hilfreich sein, sich dabei auf den Rücken zu legen. Du kannst dich aber auch gerade auf den Boden, oder auf einen Stuhl setzen.

Zunächst ist es wichtig, dass man die drei verschiedenen Teile der Atmung kennenlernt:

1) Bauchatmung:

- Lege die linke Hand auf den Nabelpunkt und die rechte Hand auf deine Brust

- Mit der Einatmung bewegt sich die linke Hand Richtung Decke, bei der Ausatmung sinkt sie wieder langsam

- Überprüfe mit deiner rechten Hand stets die Brust, welche ruhig und entspannt bleibt

- Die Aufmerksamkeit liegt auf dem Bereich um deinen Nabelpunkt

- Atme langsam und tief ein, entspanne dabei deinen Bauch

- Ziehe beim Ausatmen deinen Nabel sanft nach innen und hoch zur Wirbelsäule

- Achte darauf, dass dein Brustkorb dabei entspannt ist und du mit dem unteren Bauch atmest

2) Brustatmung:

- Sitze aufrecht, halte das Zwerchfell ruhig (der Bauch soll sich nicht ausdehnen)

- Atme mithilfe der Brustmuskeln langsam ein und konzentriere dich auf das Gefühl der Ausdehnung deiner Zwischenrippenmuskulatur

- Atme langsam und vollständig aus, ohne den Bauch zu benutzen

- Vergleiche Tiefe und Volumen dieser Atmung mit der der Bauchatmung

3) Schlüsselbeinatmung:

- Sitze aufrecht, ziehe den Nabel nach innen und spanne deinen Bauch an

- Hebe nun den Brustkorb (zunächst ohne einzuatmen)

- Atme nun langsam ein, hebe dabei Schultern und Schlüsselbeine leicht an

- Atme mit angehobener Brust aus

Verbinden der Atemphasen:

Alle drei Atemphasen zusammen bilden den langen, tiefen Atem.

Setze dich aufrecht hin und beginne mit der Einatmung durch die Bauchatmung. Füge anschließend die Brustatmung hinzu und schließe die Atmung mit der Schlüsselbeinatmung ab. Achte darauf, dass du während der drei Phasen ruhig und gleichmäßig bleibst.

Die Ausatmung wird mit der Senkung der Schultern und Schlüsselbeine begonnen. Fange dann an, deine Brust langsam und kontrolliert zu leeren. Am Ende wird der Bauch eingezogen, um die noch verbliebene Luft herauszupressen.

Beim Kundalini Yoga atmen wir mit „SAT“ ein und mit „NAAM“ aus.

Durch das Fokussieren auf diese beiden Wörter kann außerdem deine Kontrolle und Konzentration verbessert werden. 

Bleib gesund, habe Humor genieße das Leben in und mit all seinen Facetten

Licht und Liebe,

Deine Tahra und Kosta


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